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Auf
den folgenden Seiten geben wir einige Informationen, um einerseits die
Arbeit des Dietrich-von-Bern-Forum besser zu verstehen und einordnen
zu können, andererseits soll ein ‚Blick über den Tellerrand‘
gewagt werden, das heißt Verweise zu anderen Organisationen oder
Websites, die sich mit ähnlichen Themen, mit Geschichte und
Sagenforschung beschäftigen, oder in sonstiger Weise interessant
sein können. Das heißt aber nicht, dass wir uns mit den
angeführten Organisationen oder den Inhalten der verlinkten
Websites identifizieren. Wenn wir auch kritische Stimmen hier
anführen, ist das so zu verstehen, dass wir Kritik nicht aus dem
Wege gehen, wie es in einem Forum auch sein sollte.
Gemeinsame Interessen bestanden mit der „Straße
der Arbeit“ (Förderverein e. V.) mit ihrem Engagement für Bergische
Natur, Landschaft und Industrie-Geschichte. Dieser Verein hat sich
inzwischen aufgelöst.
Ein Austausch von frühgeschichtlichen Forschungen insbesondere über den
nordeuropäischen Raum besteht mit dem „Studiekring eerste
millennium“
(SEM), dem niederländischen Studienkreis für das erste Jahrtausend (100
v. Chr. – 1200
n. Chr.)
Thidrekssaga
und „Svava“
Hand- und Druckschriften
Die
Thidrekssaga, auch bekannt unter den Namen Wilkinensage und
Didriks-Chronik, ist ein Sagen-Kompendium, oder wie andere meinen, ein
Sagen-Kompilation, die wohlgeordnet zusammengestellt ist und für
sich ein Ganzes bildet. Sie enthält den Stoff des Nibelungenliedes
und von Siegfried dem Drachentöter, die Geschichten von Wieland
dem Schmied, den Wilkinen und von Attala dem Hunenkönig; aber
hauptsächlich von Dietrich von Bern, seinen Vorfahren und
Verwandten, von seinen Jugendabenteuern, von seiner Vertreibung aus
seinem Reich um die Stadt Bern, seinem Exil bei Attala, seiner
Rückkehr in sein Reich und schließlich von seinem Ende.
Verbunden damit sind viele Einzelgeschichten, wie von Drachen- und
Riesenkämpfen, Brautwerbungen und Brautraub, dem Untergang der
Harlunge, von Walter von Waskastein und Hildegunt, und vieles mehr;
manches davon wird im burlesken Stil mittelalterlicher
Spielmannsdichtung erzählt.
Die Thidrekssaga liegt in mehreren Schriftversionen vor
- Im
engeren Sinne entspricht „Thidrekssaga“ (abgekürzt Ths) dem Text
der sog. Membrane (abgekürzt Mb), eine Pergamentschrift aus der
zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, die in Altnorwegisch gefasst
ist, entstanden vermutlich in Bergen.
- Eine
weitere Version ist besteht in der altschwedischen Handschrift aus dem
15. Jahrhundert, die mit Sv abgekürzt ist und griffig mit „Svava“
bezeichnet wird, auch wenn damit vermutlich Svensk (Schwedisch) oder jenes
geografische Zentrum von
Dietrichs Wirkungskreis gemeint ist.
- In
Island entstanden im 17. Jahrhundert zwei Handschriften, deren
Originale im Kopenhagener Stadtbrand 1728 vernichtet wurden; aber es
gibt sehr gute Abschriften davon, die Handschrift A und eine weitere
Version die Handschrift B (abgekürzt: Is Hs A und Is Hs B).
- Darüber
hinaus gibt es noch die schwedisch-isländische Handschrift C
und weitere Fragmente.
Der
Stoff dieser Handschriften wird in ihrer Gesamtheit ‚Thidrekssaga‘
genannt, ein Sprachgebrauch, der sich im Dietrich-von-Bern-Forum
durchgesetzt hat.
Die
aufgeführten Handschriften erzählen den Stoff etwa in
der gleichen Weise aber mit unterschiedlichem Umfang. Die wichtigen
Handschriften Mb und Sv sind nicht vollständig erhalten, teilweise
fehlen ganze Blätter oder sind beschädigt (sog. Lakunen),
besonders Mb ist hier von betroffen; ergänzt werden die
Lücken in modernen Ausgaben der Ths, je nachdem, durch Texte aus
Sv, Mb oder aus Is Hs A bzw. B.
Neuzeitliche Drucke und
Übersetzungen der Thidrekssaga
Dem
neuzeitlichen Interesse an den Heldensagen der Vorzeit verdanken wir
die ersten Drucke der Thidrekssaga. Hier ist in erster Linie Johan
Peringskiöld zu nennen, er editierte und übersetzte 1715 in
Schweden (Stockholm) den Text der „Wilkina Saga“ (=„Þiðriks
saga“, Text aus der Membrane) auf Vorarbeit anderer ins Schwedische und
Lateinische. Es folgen 1853 C. R. Unger mit „Saga Ðiðriks
konungs af Bern“ (Text aus der Membrane) und Gunnar Olof
Hyltén-Cavallius mit ”Sagan om Didrik af Bern efter svenska
handskrifter” (1850–1854) (=Didrikskrönikan, Text aus der
schwedischen Handschrift Svava). Eine Ausgabe, die modernen
Ansprüchen genügt und bis heute Standard der Forschung ist,
besorgte Henrik Bertelsen (udg.): „Þiðriks saga af Bern”.
(København 1905–1911) mit den Übertragungen aus der Membrane sowie den
Varianten nach den isländischen Handschriften A und B.
Übersetzungen
der Thidrekssaga ins Deutsche erfolgten zuerst durch Friedrich
Heinrich von der Hagen: „Die Thidrekssaga, oder Dietrich von Bern und
die Niflungen“ (ab 1814), neu aufgelegt und kommentiert von
Heinz-Ritter-Schaumburg im Verlag Reichel (1989, nach der Ausgabe von
1855). Nur wenig später erschien August Raszmann mit „Die deutsche
Heldensage und ihre Heimat”
(1856 und 2. Ausgabe von 1863 als 2. Band). Die Ausgabe von
1856 wurde 2013 vom Verlag Salzwasser mit vielen Anmerkungen und
Verweisen neu verlegt. Eine Textübersetzung der Thidrekssaga brachte
Fine (Adolfine) Erichsen im 22. Band der
Reihe Thule unter dem Titel: „Die Geschichte Thidreks von Bern“
(1924). Schließlich veröffentlichte Heinz Ritter- Schaumburg die
bislang einzige Übersetzung des altschwedischen Textes
der Thidrekssaga („Svava“) ins Deutsche: „Die Didriks-Chronik oder die
Svava“ mit umfangreichem Nachwort und ausführlichen Erläuterungen im
Reichl Verlag (1989). Nach ihm hat Hans-Jürgen Hube eine inhaltliche
Wiedergabe der „Thidreks Saga“ als „nordische Dietrich-
und Nibelungensage“ mit einem umfangreichen
Nachwort sowie forschungsliterarischen Hinweisen im Marix Verlag
(2008) herausgegeben.
▲ Seitenindex
Heinz
Ritter-Schaumburg
... und die Erforschung der Thidrekssaga
Als
Jakob Bodmer im Jahre 1757 die wiederentdeckte Handschrift des
Nibelungenlieds (teilweise) veröffentlichte, konnten die
Aufklärer ihrer Zeit wenig damit anfangen. Der erste
vollständige Druck erschien 1782 durch Heinrich Myller. Diesem,
der das Buch auch dem Preußenkönig Friedrich II., der
Große gewidmet hatte, schrieb der König, das Gedicht
sei „nicht einen Schuss Pulver werth“. Der Durchbruch kam im 19.
Jahrhundert, als die Romantiker sich des Stoffs bemächtigten. Aber
auch die junge germanistische Wissenschaft nahm sich des
Nibelungenliedes an, hier sind vor allem die Gebrüder Jacob und
Wilhelm Grimm und Karl Lachmann zu nennen. Das Nibelungenlied
avancierte zum Nationalepos der Deutschen – und es wurde populär.
Neben
den Fragen zu Verfasser und Entstehung stellte sich die Frage nach der
Wahrhaftigkeit der im Nibelungenlied dargestellten Handlungen, das
heißt nach deren Historizität. Bei der Beantwortung dieser
Frage schälte sich bald eine Ansicht heraus, die im Wesentlichen
bis heute in der Germanistik Bestand hat. Dass nämlich mit dem
Nibelungenlied ein Stoff aus der Völkerwanderungszeit verarbeitet
wurde, in dem Siegfried der Drachentöter, Nibelungen resp.
Burgunder und deren König Gunther, der grimme Hagen und die nicht
minder grimme Kriemhild und der Hunnenkönig Etzel (Attila) die
Hauptakteure waren.
Diese
Figuren des Nibelungenliedes konnte, bis auf Hagen, gleich- oder
ähnlich lautenden Personennamen der Historie zugewiesen werden,
doch leider standen diese untereinander in keinerlei Kontakt, sie
lebten zu verschieden Zeiten. Das ist arg, aber Germanist'inn'en können
dies erklären. Der Dichter, Sänger oder wer auch immer das
Lied bzw. seine Vorstufen verfasst hatte, wollte keine Historie
schreiben, er wollte was ganz anderes (was auch immer), und hat die
verschiedenen historischen Zeitebenen auf eine, auf die der Sage,
zusammen geschoben, und so die Figuren des Liedes zu Zeitgenossen
gemacht; auch in der Geografie sollen die Sänger es nicht so genau
genommen haben, so lässt einer dieser ‚Tölpel‘ in der
Thidrekssaga (siehe weiter unten), eine dem Nibelungenlied verwandte
Erzählung, sogar Rhein und Donau (Rin und Duna)
zusammenfallen. Der Sänger hat also Schuld an diesem geografischen
Fauxpas, kluge Germanist'inn'en haben das bemerkt – so, jetzt
passt’s
wieder!
Die
Geschichten von Siegfried, den Nibelungen und Konsorten waren im
Mittelalter äußerst beliebt, allein vom Nibelungenlied gibt
es über 30 erhaltene Handschriften oder Fragmente, darüber
hinaus gibt es viele Dichtungen, wie vom hürnernen Syfried, und
vor allem um Dietrich von Bern. Darüber hinaus gibt es eine
Sagenkompilation, Thidrekssaga’ genannt, welche die Sagen um die
Nibelungen und Dietrich von Bern zusammenfasst; sie enthält viele
mit einander verbundene Heldensagen und ist sehr viel umfangreicher als
das Nibelungenlied. Diese in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts
entstandene Handschrift in altnorwegischer Sprache wurde von
Germanist'inn'en (und wird wohl von etlichen noch immer) als Derivat
des
Nibelungenliedes angesehen und keiner großen Beachtung geschenkt,
ja gegenüber dem Nibelungenlied als minderwertig angesehen. Eine
schwedische Handschrift jüngeren Datums, aber gleichen Inhalts,
soll sogar eine verkürzte Darstellung der altnorwegischen
Thidrekssaga sein, und wird demgemäß noch weniger
geschätzt.
Aber,
die nur dünn übertünchten inneren Widersprüche der
germanistischen Theorie zur Historizität des Nibelungenliedes, und
damit die der Thidrekssaga einschließend, hat nicht wenig
Widerspruch erregt, besonders im außerakademischen Bereich. Hier
ist zuerst Heinz Ritter-Schaumburg (1902–1994) zu nennen.
Da
wo Rhein und Donau zusammenfallen, da fuhren die Nibelungen über
den Strom – und in den Untergang. Heinz Ritter nahm dies ernst und
suchte nach einer Donau, die in den Rhein mündet. Und er wurde
fündig. Er fand den Dhünn-Fluss, dessen alter Name Duna an
Donau anklingt, und die unterhalb von Köln noch vor gut
hundertfünfzig Jahren eine eigene Mündung in den Rhein hatte.
Mit dieser, für die Sagenforschung epochalen Entdeckung konnte
Ritter Zug um Zug die Geschichte um Dietrich von Bern und die
Nibelungen rekonstruieren, jedenfalls was die Geografie angeht, wobei
er sich im Wesentlichen auf die ungeliebte Thidrekssaga bzw. auf die
altschwedische Svava stützte. Der Untergang der Nibelungen
fand demnach nicht am Hofe König Etzels in Ungarn statt, sondern
am Hof König Attalas in Susat (Soest/Westfalen). Den Sagenheld
Dietrich von Bern versetzte Heinz Ritter von Verona in Oberitalien nach
Bonn am Rhein, das einst Verona (auf Deutsch ‚Bern‘) genannt wurde. Das
Geschehen des Nibelungenliedes wurde von Ungarn und dem oberdeutschen
Raum nach Nordwestdeutschland verlegt. Dieser Neue „Sagenraum“ liegt
nördlich der Mosel mit den Eckpunkten Namur an der Maas, Soest in
Westfahlen, Lüneburg in Norddeutschland, und einem weiteren Punkt
in Moselnähe, den Ritter mit Trier identifizierte. Das scheinbar
so verworrene Bild, das die Thidrekssaga vermittelt, nahm Kontur an.
Hysbanien, woher die Vorfahren Dietrichs von Bern auszogen ist nicht
mehr Spanien, sondern Hesbanien/Hesbaye („Haspengau“) an der Maas in
Belgien bei Namur
und Huy; Salerni ist nicht mehr Salerno in Italien, sondern liegt in
jener eben genannten Landschaft in Belgien, und Puli ist nicht mehr
Apulien, sondern die der Eifel vor-gelagerten Landschaft zwischen Rhein
und Mosel, und Rom ist nicht mehr die ‚orbis mundi urbs gloriossima‘ im
mittelitalienischen Latium, sondern soll nach Ritter Trier an der Mosel
sein.
Ein
nicht weniger schwerwiegender Fauxpas unterlief Ritter, wohlgemerkt in
den Augen seiner Kritiker, dass er die Thidrekssaga, weil nach seiner
Ansicht originaler, über das Nibelungenlied stellte, und dessen
Darstellung verwarf; und noch schlimmer, die wenig geliebte und
beachtete altschwedische Handschrift (Svava) erhob Ritter zum Maß
der Dinge – diese Handschrift sei die am wenigsten verfälschte und
am nahesten den Ereignissen der Sage. Das alles rief
natürlich Widerstände hervor, besonders aus dem
germanistischen aber auch aus dem historischen „Lager“. Wenn Ritter
Recht hat, wären mehr als 150 Jahre Sagenforschung perdu, und die
Germanist'inn'en wären einem Phantom nachgejagt. Das kann nicht sein,
das darf nicht sein!
Heinz
Ritter publizierte seine Forschungsergebnisse und schrieb sehr
erfolgreiche, öffentlichkeitswirksame Bücher zu dem Thema,
die einen weiten Leserkreis faszinierte und begeisterte. Mit
„Widerlegungen“, aber auch mit Ignorieren war ihm nicht beizukommen.
Wie aber kann man die ja nicht fundamentlose Theorie Ritters erledigen?
Man kann z. B. steif und fest behaupten, die Sagen um Dietrich von Bern
seinen eine oberdeutsche Dichtung (als wenn das was besagte), die von
den Langobarden über die Alpen geschwappt sei; und Soest habe gar
nichts mit den Nibelungen zu tun, dort habe sich nur die Sage
festgemacht, eine Ortsüberlieferung ohne Wert – und dabei
kräftig mit dem Fuß aufstampfen. Aber auch das bewirkte
nicht viel.
Wenn
man eine ungeliebte Theorie nicht erledigen kann, dann wenigsten den
Erfinder dieser Theorie. Und so ging man ans Werk. Man
befleißigte sich durch Schnitt-Manipulation einer
Fernsehdiskussion – nach Meinung Ritters ein abgekartetes Spiel –, um
Heinz Ritter öffentlich vorzuführen, und mit Polemik zu
überschütten („Dieser Ritter bürgt für Schaum“),
und dies aus akademischen Kreisen ! Im Übrigen sei Ritter gar kein
Germanist (was übrigens nicht stimmt) – als ob mit der Berufung
auf einen Lehrstuhl als Professor zugleich exklusiv die Erlaubnis zu
ernsthafter Forschung erteilt würde –, und im Übrigen
verzapfe Ritter hauptsächlich Unsinn. Heinz Ritter, Doktor der
Philologie, war z. B. ein ausgewiesener Novalis-Experte, er stand als
privatforschender Germanist nur außerhalb des akademischen
Wissenschaftsbetriebs.
Aber
auch diese Anwürfe nützten nichts. Aus der Psychiatrie
weiß man, wenn der Patient (gemeint Ritters Kritiker) sich
am heftigsten gegen etwas wehrt, dann ist die Wahrheit dieses „Etwas“
nicht weit entfernt. Walter Böckmann, der mit seinem Buch „Der
Nibelungen Tod in Soest – Neue Erkenntnisse zur historischen Wahrheit“,
in dieselbe Kerbe schlug wie Heinz Ritter, wurde von
Übelanwürfen, wie dieser sie erdulden musste,
übrigens verschont, wohl weil nicht so öffentlichkeitswirksam.
Noch
kurz vor dem Tode Ritters wurde die Schaumburg-Gesellschaft ins Leben
gerufen, die sein Lebenswerk bewahren und fortführen sollte. Doch
oh weh, die „Rittersche Tafelrunde“ ging schon nach wenigen Jahren ein.
Mit ihrem Ende, zur gleichen Zeit im Jahre 2000, wurde aus der Schar
derjenigen, die an einer weiteren aktiven Erforschung der Thidrekssaga
interessiert waren, das „Thidrekssaga-Forum e.V.“, jetzt
„Dietrich-von-Bern-Forum“, gegründet. In der vierteljährlich
erscheinenden Vereinszeitschrift dieser Vereinigung können
Mitglieder, aber auch Außenstehende, ihr Forschungen
veröffentlichen.
Wie
sieht es nun, nach mehr als 20 Jahren nach Heinz Ritter-Schaumburgs
Tod, mit seiner Theorie über die Nibelungen und Dietrich von Bern
aus? Die Theorie Ritters wird hinterfragt, auch im Kreise des
Dietrich-von-Bern-Forum. Das ist völlig normal, denn nur so kann ein
Fortschritt in der Thidrekssaga-Forschung erzielt werden, die mit
Ritter ja nicht abgeschlossen war. Da gibt es einen Kreis, der die
Ortsforschungen Ritters weiterführt, andere beschäftigen sich
mit den historischen Kernen der Thidrekssaga, wiederum andere mit der
Entstehungsgeschichte der Sage, oder mit verborgenen Hinweisen und
Anspielungen darin, oder es werden Themen aufgegriffen, an die Ritter
noch gar nicht dachte, oder zu deren Untersuchung er keine Zeit mehr
hatte. Korrekturen wird man an der Ritterschen Theorie anbringen –
anbringen müssen – wenn sich die begründete Überzeugung
herausschält, dass die notwendig sind. Das heißt aber nicht,
dass die gesamte Theorie Ritters über den Haufen geworfen wird.
Damit
ist auch schon das Wesentliche über Arbeit und Zielstellung des
Dietrich-von- Bern-Forum gesagt, näheres hierzu auf den
Seiten dieser Website.
Nun,
um ein Fazit zu ziehen, wie sieht es insgesamt aus mit der Ritterschen
Theorie? Ich denke, dass nach Korrekturen das von Ritter entworfene
Bild der Sage besser ausschaut als zuvor. Ritter wird im Großen
und Ganzen nicht widerlegt, sondern – mit Abstrichen – bestätigt,
was seine grundsätzlichen Aussagen zum Wesen der Thidrekssaga und
zu der von ihm entwickelten Theorie des Sagenraumes der Thidrekssaga
angeht.
Buchveröffentlichen von Heinz Ritter-Schaumburg zur Heldensage und
Frühgeschichte:
- Die
Nibelungen zogen nordwärts (1981)
- Dietrich
von Bern – König zu Bonn (1982)
- Sigfrid
ohne Tarnkappe (1990)
- Der
Cherusker. Arminius im Kampf mit der römischen Weltmacht (1988)
- Die
Didriks-Chronik, Didrik von Bern und die Niflungen (1989)
- Die
Thidrekssaga oder Didrik von Bern und die Niflungen. In der
Übersetzung von Friedrich von der Hagen, 2. Ausgabe 1855 (1989)
- Der
Schmied Weland. Forschungen zum historischen Kern der Sage von Wieland
dem Schmied (postum 1999 durch Heinz Martin Ritter)
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